Die schönsten und als Weltkulturerbe ausgewiesenen Klöster findet man im Norden Rumäniens - westlich von Suceava (Moldauklöster) und südwestlich von Targu Neamt. Alle sind in sehr gutem Zusatand umgeben von meistens neu erbauten Kloster- und Wirtschaftsgebäuden

Aus dem Reisebericht

Heute sind wir auf Klostertour. Drei malerische Klöster-so heisst es im Reiseführer.

Zum Kloster Secu - da mussten wir wieder nach dem Weg fragen- gerieten an einen italienisch sprechenden Zigeuner. In Secu hatte es Äpfel gegeben, die allerdings wohl schon ausverkauft waren. Secu wurde im 17. Jahrhundert fertiggestellt und seither beträchtlich verändert. Wie alle anderen Anlagen erweitert um Wirtschaftsgebäude. Schöne Anlagen , Blumen, sauber.

Weiter über eine Art  Forststraße durch  Wald.

Silhasta - wir sahen uns die Schlafsäle an - von außen - und den Klosterfriedhof

Dann zog es G. nach Shitul/Sihla -- Regen deckte Schlaglöcher zu und zwang zur Konzentration auf einer Strasse,  die in einer Forststrasse endete. Ein Einheimischer bestätigte unseren Verdacht, dass wir so nicht weiterkämen.

 

Also zurück über einen längeren Weg.im genannten Kloster stoßen wir wieder auf den Kuhtransport- der Transporter hatte uns vorbeigelassen mit unserem kleinen Auto. Dort also sollten die Kühe untergebracht werden, waren aber in ihrer Angst oberhalb des Parkplatzes gelandet und mussten jetzt einzeln mit sanfter oder auch stärkerer Gewalt von einzelnen Mönchen nach unten und in den Stall geschoben, gedrängt, gezogen werden. Mönche tragen hier längeres Haar, zum Pferdeschwanz gebunden.  

Haben dann auch noch einen Blick in eine Höhle geworfen. Der Heiligen Teodora de la Sihla.

 

Weiter nach Agapia -"Strahlend weiß leuchten die Wände der diversen Klosterbauten unter den dunklen Dächer in der Sonne. Im Hintergrund reich bewaldete Berghänge. Im Klostergarten blüht und spriesst es dank der Gärtnerarbeit fleissiger Nonnen".

In den Klöstern entdeckte ich auch die Kästen, in denen Kerzen angezündet werden konnten - schön getrennt, einmal für die Toten und zum anderen die noch Lebenden (Morti und VII).  Wirkte auf den ersten Blick etwas verwirrend, da ich an römische Zahlen dachte.

 

Kloster Varatec - herrliche Lage inmitten bergiger Landschaft - Schmiedekunst (Brunnen) Rumäniens grösstes Nonnenkloster

Neamt - Kloster Neamt bedeutet "deutsches Kloster" Museum- alte Fresken.

 

Weiterfahrt durch pusztaähnliche Landschaft-Suceava -finden kein Quartier, Einbahnstraßen, Verkehr,  Keine schöne Stadt.

 

..... Steuern dann Gura Humorului, ein kleines  Städtchen am Zusammenfluss von Moldava und Humor liegend,  an - finden Unterkunft in einem Hotel - recht gross, noch an die Zeit der Kommunisten erinnernd. Die Frau in der Rezeption beschliesst nach einem etwas holprigen Gespräch mit uns,  überhaupt nicht mehr Englisch zu sprechen- aber irgendwie reichten ihr Englisch und unser Rumänisch dann doch aus- wir bekamen auch noch ein gescheites Abendessen, das wir uns teilten- zumindest den leckeren Pfannkuchen- mit Heidelbeermarmelade gefüllt. Waren wohl auch hier die fast die einzigen Gäste.

 

5. Tag- 13.10.09

Übernachtung in Vatra Dornei  - 220 km

Heute stehen die Moldau-Klöster auf dem Programm- es regnet leicht, trotzdem begeistert die Herbstfärbung der vielen Laubbäume immer wieder.

Nach der Ausfahrt aus Gura Humorlului führt eine Landstraße am Flüsschen Voronet entlang-zum gleichnamigen Kloster . Auf dem großen Parkplatz vor dem Kloster bieten in der Saison Frauen Handgearbeites an. Wir schauen uns den Friedhof an, der erwartungsgemäß auch deutsprachige Grabinschriften aufweist, haben doch noch 1940  100 000 Deutschstämmige hier gewohnt. Die Nonne im Kloster Eingang spricht auch deutsch. Wir geniessen, dass wir wieder allein in der Kirche sind.

Die Außenfresken-Ziel der Reise- sind zum größten Teil noch sehr gut erhalten und wirken trotz des Regens.In der  Vorhalle der Kirche- eine Art Kalender mit den 356 Tagen, den entsprechenden Heiligen der Orthodoxen Kirche und den Legenden- versetzt in die Zeit der Entstehung der Fresken- also treten die Heiligen in Bojarenkleidung oder mit Panjepferdewagen auf. Die Fresken überzeugen ob ihrer Wirklichkeitsnähe.

 

Von Voronet aus geht es zum Kloster Humor.

Warum die Außenfresken Eingang gefunden haben in die moldauische Sakralkunst und warum sie 100 Jahre später wieder aus der Mode kam, ist ungeklärt. Erstaunlich ist, dass die Leuchtkraft der Farben trotz des rauen Karpatenklimas ja kaum  gelitten hat.

 

Hier treffen wir jedenfalls unsere  einzige Reisegruppe aus dem Baden-Württembergischen, was beim Fotografieren (mehr oder weniger von außen) etwas stört.

Draußen sehen wir eine für uns neue Verwendung von Plastikflaschen- sie dienen als Frostschutz für junge Pflanzen.

Unser drittes Kloster Sucevita - bedenkenlos  uns nach der Karte richtend fuhren wir eine nach Norden führende anfänglich gute Strasse vom Kloster Humor weiter. Auf dem Weg fiel uns zum ersten Mal ein Hirtenhund auf, der ein Pflöckchen vorm Hals trug. Die Dörfer waren sauber, Blumen an den Strassen und sogar Mülltonnen - das sahen wir allerdings nur einmal-vermutlich spielte da die Partnerschaft mit einer westeuropäischen Stadt eine Rolle.

Die Strasse wird schlechter, Gänse weichen nicht. Wir enden in einem Forstweg (Poljana Mikul). Irgendwie stimmt was nicht, fragen nach, kehren um - die Karte enthält eine Strasse, die nicht fertig gestellt wurde. Stellen wir erst fest, als wir nach Humor zurückfahren. Da sehen wir - also von der Rückseite gewissermassen zwei Schilder mit dem Hinweis auf Sackgasse.

Fahren jetzt die "richtige", aber viel längere Strasse zum Kloster - über den Ciumirna-Pass - (1190 m) . Auf dem Paß selbst sehen wir hier zum ersten Mal eine riesige weiße Hand aus Stein. Ein Paß-Denkmal gewissermassen. Bei uns stehen da im Allgemeinen nur Schilder mit Höhenangabe und Bezeichnung.

Auf der Strecke auch das erste Ortsschild mit ukrainischer Bezeichnung.  Der Baustil der Häuser ist auch etwas anders. Es regnet und es ist kalt - draußen. Zum Glück funktioniert wenigstens die Heizung im Auto erwartungsgemäss.

Auf Serpentinen führt dann die Strasse ins Dorf Sucevita und zum Kloster. Immerhin liegt das Kloster auf Münchner Höhe (500 m)- Auf einer langen Allee steuert man direkt auf das große Ensemble aus Wehr- und Sakralbauten zur. Das stark befestigte Kloster war nur ein Glied in der Kette klösterlicher Verteidigungsanlagen und kann daher als ein weiteres Symbol für das moldauische Bemühen um Unabhängigkeit gelten. Hier wurde die letzte gemalte Außenwandgestaltung einer Kirche in Auftrag gegeben (1595 bis 1606).

Zurück nun zum Kloster Moldovita - als viertes und vorerst letztes Kloster auf unserer Tour (Freske "Belagerung von Konstantinopel")

Auf der Suche nach einem Quartier geht es jetzt in südliche Richtung nach Vatra Dornei - in der Höhe der erste, wenn auch noch feuchte, schwere Schnee. Der Ort selbst ist bekannt als Bade- und Luftkurort, einst soll er von den Reichen des Habsburger Reiches aufgesucht worden sein - bis heute lagen dazwischen  aber ganz offensichtlich magere Jahre. Die Strassen bleiben in Erinnerung ob ihrer gewaltigen Schlaglöcher, die das Befahren bei Regen sehr anstrengend machen.

Unser einst weißes Auto sieht schon nicht mehr so gut aus.

 

  ©  Guenter Knoblauch