aktualisiert: 27.11..2012

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2. Tag - Dienstag,  15.5.2012

Hermannstadt - Herkulessbad

Wir marschieren mit unseren Rucksäcken durch die Fußgängerzone hin zur Autovermietung, übernehmen  den Dacia Logan und fahren erst einmal in Richtung Nordwesten mit Ziel Herkulesbad.

 

Wir kommen -10 km von Hermannstadt entfernt - an unsere erste Kirchenburg in Christian / Grossau. Bei der Besichtigung treffen wir auf eine ältere, aber sehr rüstige Frau, die uns die Kirche zeigt und vom Leben vor Ort erzählt. Zurzeit waren gerade Helfer aus Österreich vor Ort, die tageweise verschiedene Gemeinden mit praktischer Hilfe unterstützen und so ein Weiterleben der wenigen Sachsen vor Ort lebenswert gestalten. Die Kirche wurde gerade auf die Konfirmationsfeiern  am Pfingstsonntag vorbereitet und geputzt. Der kleinen Gemeinde wegen wird sie natürlich nicht mehr so oft genutzt.

 

In Calnic / Kelling klettert Günter in den Glockenturm und trifft dort auf eine Katze, die auf dem Rückweg allerdings einiges Geschick beweisen muß, da die Leitern für sie nur im Sprung zu nehmen sind. In Sebes / Mühlbach schauen wir uns die Evangelische Stadtkirche an, die ob ihres Flügelaltars sehenswert ist. Weiter geht es über das Cindrel Gebirge, bei einer Rast am Wege bewundern wir die großen Suppenterrinen, in denen Einheimische ihre Suppe serviert bekommen. Später werden wir selbst als erstes immer nach einer Ciorba de legumes Ausschau halten. Es beginnt wolkenbruchartig zu regnen, wir passieren Targu Jiu, verzichten allerdings auf das moderne Skulpturenensembles des Constantin Brancusi - es ist eh alles grau und nass. Die stark beschädigte Straße mit ihren von Regenwasser gefüllten Schlaglöchern erschwert ein zügiges Vorankommen erheblich. In Lainici kommen wir an einem gewaltigen Klosterbau  vorbei, die alten Anlagen wurden durch Neubauten erweitert - das Kloster ist Ziel von Wallfahrten, man kann auch vor Ort übernachten. Aus dem Internet erfuhr ich von Leuten, die das taten, dass die Mönche vor Ort selbst nicht Hand anlegen  müssen - sie werden versorgt  und betreut von Personal - von einer Haushälterin, von Gärtnern und einem Hausmeister. Da lob ich mir doch die Nonnenklöster, die sich vor allem durch  wunderschöne Blumenanlagen auszeichnen und in denen die Nonnen durchaus in der Lage sind, ihre wunderschönen Blumenanlagen und Vieles mehr selbst in Schuss zu halten. Nach Targu Jiu fahren wir durch eine wunderschöne Landschaft , Berge am Horizont, die Dörfer machen eine wohlhabenden Eindruck, den zahlreichen Störchen kommt der Regen entgegen – die überschwemmten Wiesen dürften die Nahrungssuche erleichtern. Unser Fernziel heißt ja immer noch Herkulesbad, so passieren wir erst einmal Baia de Arama - die Bergstraße, die wir jetzt nehmen, sieht auf der Karte besser aus als sie ist. Unwettermäßige Regenfälle haben Steinbrocken und Äste auf die Straße geschleudert. Nach 11 Stunden Fahrt halten wir dann an einer Pension  am Rande der Straße. Bekommen problemlos ein sehr praktisch eingerichtetes Zimmer  und eine ausgezeichnete klare  Gemüsesuppe aus frischem Gemüse  mit viel Dill. Wir waren heute 324 km unterwegs.

 

3. Tag – Mittwoch,  16.5.2012

Herkulesbad – Temesvar

Nach 16 km erreichen wir Herkulesbad - es ist grau und regnerisch, aber auch bei schönerem Wetter sähe das alte Kurzentrum nicht schöner aus. Der Reiseführer hatte vor gesichtslosen Hotelbauten gewarnt, die sich in dem Fall allerdings als das kleiner Übel herausstellten. Die historischen Bäder, in denen einst auch Kaiserin Sissi die heilende Wirkung des Thermalwassers nutzte, sind nur noch Ruinen

 

Wir  nähern  uns  nun Orsova, der Stadt mit dem Karpatendurchbruch der Donau, dem Eisernen Tor (Turnu Severin).  Ein an der Grenze zwischen dem damaligen Jugoslawien(Serbien- Montenegro) und Rumänien errichteter Staudamm staut die Donau zu einem gewaltigen See von 120 km Länge.

 

Nach 8 Stunden Fahrt für 300 km erreichen wir endlich Temesvar / Timisoara. Dank Navi finden wir im Zentrum sehr rasch ein Hotel (Central Hotel), Wir bummeln durch die Altstadt - es ist in der Tat noch einiges vom Flair der habsburgischen Ära zu spüren. Am Abend dann sitzen wir in einer Pizzeria am Freiheitsplatz - wir hätten hier für unsere beiden Pizzen eine dritte dazu nehmen können und stoßen mit unserer Ablehnung auf das Unverständnis der jungen Kellnerin. Wir betrachten das Treiben am Platz, sehen Zigeunerkinder Klebstoff schnüffeln und auch sonst hat der Platz nichts Aufheiterndes an sich.  Im TV kein einziger deutscher Sender - das verwundert dann doch, wird doch die Stadt im Reiseführer noch als Zentrum deutscher Kultur im Banat gepriesen.

5. Tag - Freitag, 18.5.2012

Turda – Satu Mare

Auf der Weg nach Klausenburg / Cljuc Napoca) kommen wir in Feleac  an  einer kleinen Kirche vorbei, die einst von Stefan del Mare gestiftet wurde. Der Kirchgarten zeigt die übliche Pracht bunter Kränze von Kunstblumen, weiter oben liegt eine  neue Klosteranlage - alles ist neu, der Ikonostas erinnert an die orthodoxen Kirchen in Russland, die Fenster sind wunderschön und die Außenwand der Kirche wird gerade bemalt. Kurz vor Klausenburg liegt eine Gefällstrecke, auf die mit Schildern und ausführlichen Hinweisen auf die Anzahl der Unfälle in den Jahren von 2000 bis 2004 hingewiesen wird. So gab es bei 10 Unfällen allein 9 Tote. Das wird sicher dem riskanten Überholen zuzuschreiben sein. Wir haben überall auf ganz geraden Strecken jede Menge Marterl am Wegesrand gesehen - geschmückt mit den üblichen Kränzen aus Kunstblumen. Klausenburg ist eindeutig eine prosperierende Stadt - vor drei Jahren bestand unser Problem lediglich darin, dass uns zum Parken das Kleingeld fehlte und wir einen Platz aussuchen mussten, an dem wir keine Plata zu bezahlen hatten. Wir wussten seinerzeit auch nicht, an wen denn die Plata zu entrichten gewesen wäre. Heuer sind wir nur mal in die Stadt gefahren, haben rechts und links einen Blick riskiert  - völlig aussichtslos, einen Parkplatz zu bekommen - und sind wieder raus - leider.  Es ist eine sehr schöne Stadt mit Theater, Universität und einem alten Zentrum, geprägt von der Habsburger Zeit. 

Heute geht es weiter in Richtung ukrainische Grenze. Wir passieren den Ort Sanpaul - der Ort scheint in der Hand von Zigeunern zu sein, Kinder im schulfähigen Alter sind unterwegs. Zur Schule gehen nur die kleinen Rumänen. . Überall sieht man aufgelassene einst in der  Landwirtschaft genutzte Gebäude,

Nach 210 km kommen wir nahe der ungarischen Grenze  in Satu Mare an. Das im Reiseführer angepriesene Hotel Dacia,  das schon internationale Gastronomiepreise errungen haben soll, wird  momentan dem Zerfall überlassen, also müssen wir an anderer Stelle suchen. Das nächste Hotel in einer Seitenstrasse mit Parkmöglichkeit macht einen sehr guten Eindruck: ausgebucht. Mit Karte und Navi wird eine kleine Seitenstraße im Zentrum programmiert und wir landen geradewegs auf einen freien Parkplatz des Hotels Astoria, ein Hotel in ungarischer Hand. Nach all den Wirren der vergangenen Jahrhunderte lebt hier noch  eine große ungarischstämmige Gemeinde. Parken also  hinter dem Hotel - hier  beschäftigt Günter dann auch die Abwicklung eines Schadenfalles - eine Ausparkende rammte recht deutlich ein parkendes Auto. Sehr rasch nahm ein Teil der Nachbarschaft regen Anteil am Geschehen - also Fahrerflucht konnte da nicht zum Problem werden. Wir schauen uns die beiden im Zentrum gelegenen Kirchen an - die Römisch-Katholische und die Orthodoxe Kirche im byzantinischen Stil für die Rumänischstämmigen.

4. Tag - Donnerstag,  17.5.

Temesvar - Turda

Heute weht ein kalter Wind - wir brechen auf in Richtung Nordosten. Die Straße Richtung Lugoj ist angenehm, die Landschaft schön - Schafherden zu beiden  Seiten, die eingeschossigen Häuser mancher  Ortschaften haben Vorgärten und Bäume vorm Haus. Wir sehen allerdings auch viele Häuser, die angeboten werden zum Verkauf, die leer stehen oder zumindest unbewohnt wirken. Berge zeigen sich am Horizont, die Landschaft wird hügeliger. Ein starker Wind kommt auf, dunkle Wolken hängen am Himmel. Die Strecke ist befahren, wir werden dreimal hintereinander vor Polizeikontrollen (Geschwindigkeit)  über Lichthupe gewarnt. Das passiert öfter und ist für manchen Autofahrer sicher wichtig. Man fährt nicht so schnell wie daheim, aber zu schnell für rumänische Geschwindigkeitsbeschränkungen. Nur beim Überholen sind die Rumänen fahrtechnisch nicht auf dem Laufenden.  Die Meisten von ihnen fahren viel zu knapp auf und haben dann natürlich Probleme, um auf die erforderliche Geschwindigkeit zum Überholen zu kommen. Vor Kurven oder an Ortseinfahrten  „erinnern“ oft eine Art Ratterstreifen (Speed Killer in Streifenform) an eine Reduzierung der Geschwindigkeit. Vor Deva  biegen wir ab in Richtung Brad - essen vorher wieder unsere  Gemüsesuppe.  Wir kommen an einer Ortschaft vorbei, in der eine Säule mit  Noroc bun (Glück auf) auf Bergbau hinweist.

Nach 9 Stunden Fahrt (325 km) in Turda angelangt. Turda ist traditionell eine Salzminenstadt, die letzte Mine wurde erst 1930 geschlossen. Das Hotel, das Günter auf dem Navi hat, macht einen sehr sozialistischen Eindruck und wird renoviert. Uns spricht ein älterer Rumäne an und weist uns den Weg zu einem anderen Hotel in der alten Innenstadt. Dann kommt noch eine sehr gut Englisch sprechende junge Frau dazu, die Günter den Weg beschreibt. Er biegt versehentlich eine Straße eher ab und wir landen vor einem recht monströsen Hotel mit dem Namen Castelul Printul Vanator (Hunter Princ Castle) – es ist Disneyland of Dracula castles. Im Bad golden abgesetztes WC und Waschbecken mit Hähnen, die völlig unbrauchbar sind. Ebenso in der Dusche - man muß das Wasser mischen. Die Dekoration des Hofes bzw. die Gestaltung der Gartenanlagen ist beeindruckend. Teuer ist eigentlich nur das Restaurant. Aber vorher gehen wir erst noch einmal ins Zentrum, es weht auch hier wieder ein frischer Wind. Wir laufen weiter zur Reformierten Kirche und lesen, dass in wenigen Minuten ein Orgelkonzert beginnen wird - heute ist ja Himmelfahrt, hier kein gesetzlicher Feiertag. Es spielt die Hermannstädter deutsche Organistin Ursula Philippi – die Gemeinde ist eine ungarische Gemeinde, der auch deutschsprechende Pfarrer begrüsst uns freudig und wir betrachten  das Zusammentreffen auch als einen glücklichen Zufall. Wir werden sowohl in ungarisch als auch in rumänisch begrüsst und nach dem Konzert legt der Pfarrer Wert darauf, dass wir mit der Künstlerin einige Worte wechseln. Sie hat Verwandte  in München, hat auch schon in  Freiberg  an der Silbermann-Orgel gespielt und  überrascht uns dann mit der Frage, ob wir mit einem Jeep unterwegs wären, nachdem wir kurz über unsere Fahrt durchs Land  gesprochen hatten. Daheim im Hotel essen wir „edel“- dh. ich nehme eine Polenta, Günter einen Salat und wir zusammen  eine Flasche Rotwein.

6. Tag - Samstag, 19.5.

Satu Mare - Barsana

Das Frühstück: Am Nachbartisch sitzen zwei Schwaben. Hier wurde auch zum ersten Mal an der Rezeption Deutsch gesprochen.

Unterwegs wird  uns jetzt nicht nur „Drum bun“, sondern auch „Jo utca“ gewünscht. Unser erstes Ziel heute ist der Fröhliche Friedhof in Sapanta. Wir passieren Livada, Günter fällt auf, dass in der Nähe von Bahngleisen die Telegraphenmasten alle  stark geneigt angebracht wurden. Sie fallen so bei Sturm und Unwetter nicht auf die Gleise. In Certezes fahren wir an stattlichen Häusern vorbei. Internetbeiträgen konnte ich entnehmen, dass das gesamte Gebiet um Negresti Oas mit Villen bebaut ist, die im krassen Gegensatz zum Rest des Landes stehen. Diese Villen bauten Rumänen angeblich für sich und ihre Kinder mit dem Geld, was sie im Ausland verdienten. In Certeze standen ganze in 3. bis 4.  Reihe gebauter Villen leer. Das Gebiet liegt nur 20 km von der Grenze zur Ukraine entfernt. Auf youtube wird Certeze als der reichste Ort Rumäniens bezeichnet. Ein Ort in Maramuresch, dem einstigen Armenhaus des Landes. Man macht sich dann schon so seine Gedanken. Leider ist mein Rumänisch zu schwach und ich kann die Zweifel derjenigen, die sich in Beiträgen dazu  auf rumänisch äussern, nicht richtig übersetzen. 

Wir fahren jetzt durch eine Gegend, in der die Ortschaften zum Teil auch mit ihren ukrainischen Namen ausgeschildert werden.

Der Friedhof Sapanta - bekannt als der Fröhliche Friedhof - enttäuscht ein bisschen der  Grabkreuze wegen, die jetzt mehr den Charakter von Ausstellungstücken tragen. Lustige und skurrile kleine Geschichten sind dort auf leuchtend blauen Grabkreuzen zu  lesen, die mitunter auch recht respektlos aus dem Leben der Verstorbenen erzählen. Im Sommer ist der Friedhof Anziehungspunkt  Hunderter von Touristen. Richtig schön sind noch die alten Grabkreuze, die  unter Büschen  und Bäumen  stehen. 

Weiter geht es nach Peri, wo eine neue Holzkirche steht, eine sehr hohe. Die  gesamte Anlage ist auch noch nicht fertig. Wir passieren wieder Dörfer, vor jedem Haus steht ein Bänkchen.

In Sighetu Marmatiei halten wir nur kurz, es ist ein ländlich geprägter schöner Ort, der in seiner Anlage an das Burgenland erinnert. In Sighetu wurde Elie Wiesel geboren.  Und hier befindet sich auch jenes oben schon erwähnte Mahnmal für die Opfer des Kommunismus. Weiter geht es nun ins Gebiet der Holzkirchen, von denen wir ja vor 3 Jahren schon einige gesehen hatten, allerdings war seinerzeit das Wetter nicht sehr besucherfreundlich - die Fotos indes mit leichtem Schnee auf Kirchen und Kirchgärten gefallen immer noch. Was dem Touristen in Maramuresch gefällt: Die Holzkirchen mit ihren kleinen Friedhöfen, die Gräber, die  Kreuze geschmückt  mit Kränzen aus Kunstblumen in leuchtenden Farben, die Bauernhäuser mit ihren tiefgezogenen Dächern, die hölzernen Tore, aufwendig geschnitzt und mit einem kleinen Holzdach versehen. In Cornesti fahren wir zu einer Kirche, in der wir bei der letzten Reise auf den mit Decken belegten Sitzbänken Platz nehmen durften, zusammen mit ein paar alten Mütterchen und dem Pfarrer/Popen, dem wir die Hand schütteln durften. Beim nochmaligen Besuch unter weitaus besseren Wetterbedingungen aber stellen wir fest, dass die Biserica Sf. Nicolae  nur wirklich beim ersten Besuch Eindruck hinterlassen hatte - dank der kleinen Kirchgemeinde.

Wir fahren weiter. Zwischen den alten Häusern gibt es auch moderne, die alten Holzzäune  aber blieben, mitunter wurde ein altes Haus um ein Stockwerk höher gesetzt. So bleibt der Charakter der alten Holzarchitektur weitgehend erhalten. Die Landschaft ist lieblich, da die Flächen noch nicht flurbereinigt wurden, Obstbäume stehen am Weg,  am Horizont sind Berge zu sehen, alles ist grün, nur für das Blühen der Futterwiesen ist es noch etwas zu früh. Die Frauen tragen Kopftücher, wie man sie von Ukrainerinnen kennt. In Faneli sehen wir Kinder, die Müll sammeln. Es ist überall extrem sauber in den Ortschaften und Städten, durch die wir jetzt fahren. Kurz vor dem Kloster Barsana lernen wir den weit über die Grenzen der Maramuresch hinaus bekannten Holzhandwerker Teodor Barsan kennen. Am Weg daneben lädt uns eine alte Frau ein, uns ihr Haus zu zeigen: 2 Stuben, ein Ofen, eine Küche am Eingang - der Mann ist tot, die Kinder in der Ferne. Aber sie wirkt nicht unglücklich.

Wir fahren erst einmal kurz am Kloster Barsana vorbei. Am Abend dann und in der Früh des nächsten Tages werden wir  die stimmungsvolle Atmosphäre, die Berge, die Landschaft in der die zum grössten Teil neu erbaute Anlage - gebaut in der herkömmlichen Holzbauweise - eingebettet ist, mit ihren wunderschönen Blumenanlagen geniessen. Es ist ein Frauenkloster - im Gegensatz zu den Männerklöstern sind hier die Frauen ständig am Arbeiten. Sie tragen derbes Schuhwerk und wissen auszuschreiten.

Angesichts der vielen (orthodoxen)  Klosterneubauten, die wir in Rumänien bewundern können, stellt sich schon die Frage nach der Finanzierung der Neubauten. Sie sind natürlich erst einmal Ausdruck der wieder auflebenden  intensiven Spiritualität  des rumänischen Volkes nach der Zeit des Kommunismus, die Klöster selbst sind überlaufen Aber ein Neubau an sich ist  nicht allein durch gute Gaben, Spenden und ähnliches voll zu finanzieren. In einigen Gegenden scheint zwar  noch zu funktionieren, dass es ohne Geld keinen  geistlichen Trost geben kann.  Dem Internet konnte ich entnehmen, dass auch der Staat  finanzielle Unterstützung leistet - er demonstriert damit  Macht - und kann mit Hilfe der Kirche Einfluss ausüben.  

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Die roten Pünktchen zeigen die Stationen der Reise

Bilder einer Reise durch Rumänien - mit dem Mietwagen

Wir fahren erst noch zu einigen kleinen Kirchen, die wir einer Broschüre zu Maramuresch entnommen haben. Das Kirchlein Poienile Izei ist geschlossen. Bei der Fahrt dahin kommen wir durch Ortschaften, in denen Männer und Frauen das Wochenende geniessen - sie sitzen auf Bänken vorm Haus, die Fraktionen sind getrennt, das fremde Auto wird natürlich von allen registriert und gibt auf jeden Fall Gesprächsstoff.

Das Kirchlein in Leud wird uns aufgeschlossen, der Mann gehört zu den ganz Schweigsamen, selbst nach dem Eintrittsticket mussten wir fragen. Interessant und wirklich schön (zum  Fotografieren) sind  meist die Kirchgärten (Friedhöfe). Nachdem wir wieder abgefahren sind, hängt der Schweigsame ein Parkverbotsschild auf.

Auf dem Rückweg haben wir Gegenverkehr - mit dem Fuhrwerk läuft ja meist noch ein Fohlen  mit – zum Einarbeiten. An einer Ecke ist ein mit Holzstämmen beladenes Fuhrwerk in eine Rinne gerutscht und es bedarf ziemlicher Anstrengungen, dem Pferd zu helfen, das Fuhrwerk wieder rauszuziehen. Wir kommen noch zu einem anderen Holzkirchlein, wo man uns Öffnung und Führung anbietet, aber auch hier sind wir zufrieden mit der Ansicht von aussen und dem Kirchengarten.

Zurück nach Barsana fragen wir in der dem Kloster am nächsten gelegene Pension nach Unterkunft. Der Preis (ohne Frühstück) ist sehr bescheiden (10 Euro pro Person). Eine Art Abendessen haben wir uns  im Klosterrestaurant zusammengestellt - einer Art Fast Food, wo alles noch mal schnell in die Mikrowelle kam. Bier gab es da natürlich nicht. Wir lassen es wieder bei einer Suppe und ich esse Polenta mit Käse und Speck. Die Klosteranlage am Abend: wir geniessen sie. Sind dabei fast die Einzigen.

Heute waren wir 209 km unterwegs.

  ©  Guenter Knoblauch