1. Tag -  Mittwoch, der 28. Mai

Fliegen mit kleiner Propellermaschine, der Pilot ist Deutscher und sein Englisch daher gut zu verstehen.  Ich probiere  schon im Flugzeug das so gelobte dunkle Kümmelbrot, das in allen drei baltischen Staaten serviert wird. Und das sich mal sehr angenehm abhebt vom Toast und Weißbrot der letzten Reise, die uns kurz vorher nach Spanien führte.

Am Flughafen von Riga übernehmen wir den Leihwagen. Man wird dazu mit einem Shuttelbus zum etwas abseits gelegenen Parkplatz des Flughafens gebracht.  Die Übernahme verläuft völlig unproblematisch. Führerschein will keiner sehen. Vermieter ist die Fa. Adcar, ein Ableger von Hertz - ein Wagen also, der schon 88.000 km gefahren ist.

Günter speichert die Daten vom Parkplatz im Navi, so daß wir bei der Rückgabe  ganz ohne Probleme auch wieder dort ankommen werden.

Auf dem Weg zum Hotel, das Günter sich in Google Earth rausgesucht hatte, gibt das Navi in der Innenstadt allerdings dann schon auf. Ich muß fragen, die Auskünfte sind vage, da die Anfahrt wegen Einbahnstraßen und mit Restaurant-Tischen zugestellter Gassen einfach schwierig ist. Und dann halten wir auch noch vor dem Hotel, das für die Übernachtung unserer letzten Tage in Riga vorgesehen ist. Aber zumindest liegen beide Hotels auf derselben Straße. Zusammen mit dem Parken auf dem hinter dem Hotel gelegenen Parkplatz,  der allerdings nur durch äußert weiträumiges Umfahren erreicht werden konnte, haben wir ganze 2 Stunden (35 km) vom Flughafen bis zum Hotel Konventa Seta gebraucht. Während ich auf der Such nach dem richtigen Hotel war, stand Günter im Halteverbot und bekam Probleme mit der Aufsicht. Das Kennzeichen wurde fotografiert, man wird sehen, wie die Leihfirma damit umgeht. Doch es kam nie eine Rechnung.

Wir machen uns auf zu einer Art Stadt-Trekking und schaffen es auch noch in letzter Minute zu einem Orgelkonzert im Rigaer Dom. Zum Abendessen isst Günter eine Käseplatte, ich einen Kascha, dazu gibt es ein dunkles Bier. Es ist 22 Uhr und noch richtig hell, als wir durch die Stadt bummeln und die teuren Autos begutachten - vermutlich sind sie in der Tat alle auch gekauft worden.

2. Tag - Donnerstag, der 29. Mai

Heute regnet es in der Stadt, das Thermometer zeigt 10 Grad, aber wir fahren ja eh erst einmal weiter. Busse haben eine eigene Spur, es sind meist noch O-Busse und keinesfalls neuere Modelle. Auf der Gegenfahrbahn hat sich ein Auffahrunfall ereignet, hinter dem Unfall ein kilometerlanger Stau. Also auch hier das ganz normale Leben einer Großstadt. Geplant ist heute erst einmal die Besichtigung der Burg Turaida. Zu diesem Zweck irren wir  ein bisschen durch Sigulda (Gauja Nationalpark) immer auf der Suche nach der Burg Turaida. In der Umgebung von Sigulda gibt es eine Reihe von Burgen und Schlössern und von denen ist die restaurierte Burg Turaida die wichtigste. Auf dem Parkplatz fragen wir nach dem Weg - können nicht glauben, daß wir ohne Aufstieg zur Burg gelangen können, die so nicht zu sehen ist.  Ich hatte die Parkwächterin auf Russisch gefragt bzw. zuerst gefragt, ob sie was dagegen hätte, wenn ich mit ihr Russisch spreche. Von ihr kam dann ein „davaijte“.

Die mächtige fünftürmige Bischofsburg Turaidas Pils war die Residenz des Bischofs von Riga. Sie stammt aus dem frühen 13. Jahrhundert. Mit ihren mächtigen Wehrtürmen thront die Burg hoch über der Gauja und bietet einen fantastischen Ausblick. Mit ihrem Bau wurde 1214 begonnen, nachdem die deutschen Kreuzritter die livische Burg an gleicher Stelle zerstört hatten. Seit 1976 werden an der Burg Restaurations- und Forschungsarbeiten durchgeführt. Sie ist heute ein Museum, zu dem auch ein großer Park, eine Holzkirche und einige restaurierte Bauernhäuser aus dem 18./19. Jahrhundert gehören. Das Kirchlein erinnert uns an norwegische Stab-Kirchen. Wir klettern auf den Turm, von dem sich tatsächlich ein großartiger Ausblick bietet und ich bewundere die Lehrerinnen, die sich mit ihren noch recht jungen Schülern auf den Turm begeben. Es braucht eine gewisse Disziplin, die beide Seiten aufzuweisen haben. Bei uns würde es vermutlich fast die gesamte Elternschaft gegen die Lehrer aufbringen. Auch das Museum kann sich sehen lassen, Erklärungen werden auch in Deutsch angeboten. 

Wir kehren mit einem guten Gefühl  zum Auto zurück und rollen weiter in Richtung Estland.

Bei Saulkrasti, einer Kleinstadt, die sich fast 17 km lang am Ufer der Rigaer Bucht entlang zieht, kommen wir wieder auf die Via Baltica (Europastraße 67), machen Halt am Flußdelta des Vitrupe und genießen die zauberhafte Landschaft. Die Strasse geht immer entlang  der Küste, allerdings gewährt der dichte Baumbestand nur vereinzelt einen Blick aufs Meer. Es sind dann noch 24 km bis zur Grenze nach Estland und hier muß Günter einen Alkoholtest machen, im Land gilt  die 0,00 Promillegrenze. Das Bier am Vorabend hat keine Spuren hinterlassen, wir können weiterfahren. Da wir bei der Rückfahrt keinerlei Kontrollen an der Grenze sehen, gehen wir davon aus, daß dieser Test die absolute Ausnahme war.

Auch in Estland  gilt der Euro als Zahlungsmittel, was das Reisen über Grenzen schon sehr erleichtert.

Riga
Tallin Estland

Eine Reise mit Mietwagen durch das Baltikum - 1992 km

Estland  -  Lettland  -  Litauen

Riga -  durch Klicken auf das Bild gelangt ihr zu den  Fotos von Lettland

Tallin -  durch Klicken auf das Bild gelangt ihr zu den Fotos von Estland

Unser nächster Halt gilt Pärnu. Wegen des langen Sandstrandes ist Pärnu die beliebteste Sommerfrische Estlands und über die Landesgrenzen hinaus als Kurort und Sommerhauptstadt bekannt. Pärnu hat eine wechselhafte Geschichte. Es gehörte zu Litauen, Polen, Schweden, Deutschland und Russland, wurde 1918 estnisch und 1944 sowjetisch. Im alten Stadtkern zeugen  der Rote Turm und das gewaltige Talliner Tor von der Wehrhaftigkeit der mittelalterlichen Befestigungsanlage. Dem 18. Jahrhundert entstammen die beiden schönsten Barockgebäude: die Elisabethkirche und die orthodoxe Katharinenkirche. Die Altstadt und der Strand  liegen auf einer Landzunge zwischen Meer und Pärnufluß. Das auf Zentrum eingestellte Navi führt uns geradewegs in das neue Zentrum, aber nicht zu den im Reiseführer gelobten schönen alten Holzhäusern. Also gewendet und zurück in die Altstadt. Kurz vor Tallin finden wir eine Raststätte, an der wir Halt machen können. Raststätten gibt es nur sehr selten - der sehr geringe Verkehr gibt es nicht her. Mit Cappucino, Kakao, einer Soljanka und Kekse für Günter kommen wir über den ersten Hunger  weg. Die Kekse sind übrigens so gut, daß wir auf der Rückfahrt noch einmal Halt machen.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Hauptstadt Lettlands, bis Tallin. Das übers Internet ausgewählte Hotel lässt sich leichter finden, ebenso der öffentliche Parkplatz, der pro Tag 15 Euro kostet. Wir zahlen erst einmal für einen Tag, dh. wir kaufen ein Ticket für einen Tag. Und brechen auf zum üblichen Stadt-Trekking. Kommen in der russischen Kirche zu einem Gottesdienst und im Dom zu einer  Chorprobe. Die reich geschmückte Alexander-Newski-Kathedrale wurde Ende des 19. Jahrhunderts  an prominenter Stelle – gegenüber der Burg - errichtet, um der Russifizierungspolitik  des Zarenreiches Nachdruck zu verleihen. Dementsprechend prunkvoll ist die Kathedrale auch innen gestaltet. Das Konzert  eines englischen Chores im Dom werden wir dann auch noch besuchen.  Es singen die Vasari Singers unter der Leitung des Music Directors und Head Choristers at the Canterbury Cathedrale. Und sie singen dann auch geistliche Musik von Rachmaninow, die ich seinerzeit in der Cathedrale vor Ort im letzten Jahr auch gehört hatte. Das Konzert gibt uns die Möglichkeit, in aller Ruhe und viel Zeit das  Innere der Domkirche  zu betrachten. Hier  fallen an den Wänden die aufwendig verzierten Wappen deutsch-baltischer Adelsfamilien auf. Vom Domberg aus hat man einen schönen Blick auf die Stadtmauer, die Olaikirche und den Hafen, man schaut über die Dächer der Altstadt. Auf der Aussichtsterrasse der Stadt beendet gerade ein Guide seine Tour und bietet den Leuten - es sind hauptsächlich Frauen -  zum Schluß ein Schnäpschen an. Das touristisch interessante Tallin liegt hauptsächlich innerhalb des Rings der nicht mehr vollständigen Stadtmauer. So kann man innerhalb der Mauern durch Kopfsteinpflastergassen schlendern, die von schönen Häusern aus dem 11. bis 15. Jahrhundert gesäumt sind. Diese mittelalterliche Altstadt hat die Jahrhunderte fast unbeschadet überstanden und ist so 1997 als besterhaltene mittelalterliche Stadt Nordeuropas in die Liste des Weltkulturerbes übernommen worden.

Wir sind zur Zeit der Weißen Nächte im Land und so lebt auch diese Stadt noch in der Nacht, an vielen Orten wird musiziert oder gesungen. Auf der Suche nach einem passenden Restaurant geraten wird dann aufgrund fehlender Alternativen in ein Veganes Restaurant. Was als Spaghetti ausgegeben wird, sind Sellerie“stäbchen“ und auch sonst hält sich das Ganze in Grenzen, zumindest für mich. Bedient und „bekocht“ werden wir von jungen Frauen, die  nur Englisch sprechen und vielleicht auch aus dem Ausland kommen. Das Restaurant, das unserem Hotel angeschlossen ist, war belegt, in ein Schnitzelrestaurant wollten wir ebenso wenig wie in eine Art Biergarten mit Blasmusik. Auch das Angebot, an langen Holztischen auf Wildschweinfellen zu sitzen und bei leiser mittelalterlicher Musik Wildschwein oder Lachs mit Honigbier zu genießen zieht vor allem bei Günter weniger. So sind wir halt bei den Veganen gelandet.

Heute sind wir 375 km gefahren.

3. Tag - Freitag, der 30. Mai

Heute geht es als erstes in Richtung Hafen. Das, was wir dort sehen, sind Hinterlassenschaften aus der Sowjetzeit- ein Konzertsaal mit einer Einkaufszeile und Wasserspielen. Günter hatte das mit Einfahrten für Unterseeboote in Verbindung gebracht. Alles ist vergammelt und schmutzig. Im alten Hafenbecken wird geangelt, ein WC und Stühle zeigen, daß bei schönem Wetter Leute da sind. Wir laufen in die Stadt zurück, über den Blumenmarkt, durch die Katharinengasse, schauen noch einmal in den Dom - aber heute ist drinnen alles abgesperrt. Die Stadt wird überflutet von Touristen vom Schiff. Aber die gehen auch wieder - man kann nur hoffen, daß sie dann doch auch Geld in der Stadt lassen.  Am Nachmittag gehen wir zum Haus der Großen Gilde, in dem  heute das Museum für estnische Geschichte untergebracht ist. Einst wurde die Große Gilde von den einflußreichsten Kaufleuten und Reedern der Stadt organisiert. In der Neustadt stoßen wir auf eine Gruppe von Sängern, die estnische Volkslieder, geistliche Lieder auf Latein und auch deutsche Lieder singen. Leider wegen ziemlicher Kälte  vor fast leeren Bänken. Für die historische Apotheke am Rathausplatz ist es schon zu spät, wir gehen zurück und versuchen heute, im Restaurant, das zum Hotel gehört,  einen Platz zu bekommen. Heute klappt es und auch für Günter findet sich etwas zum Essen. Oft sind Plinis (feine Pfannkuchen) eine akzeptable Alternative.

 

4.Tag-Samstag, der 31. Mai

Es ist  richtig voll im Frühstücksraum und wir lassen uns sagen, daß zum Hotel noch zwei andere Gebäude gehören, die man von vorn nicht sieht.

Heute geht es in den Süden - 600 km auf der Via Baltica nach Vilnus. Aber erst wird noch einmal auf estnischem Boden eine Schachtel der Kekse gekauft, die uns so schmeckten und die zusammen mit Cashewkernen und Getränken im Auto dann doch hin und wieder genossen werden.

Wir werden von einem Volvo überholt, der eindeutig schneller fährt als erlaub und wir richten uns nach ihm, da er die Strecke vermutlich besser kennt als wir - hinsichtlich potentieller Radarkontrollen. Wir werden einmal geblitzt - dann weiß ich, daß die Geräte immer nach einem bestimmten Verkehrsschild, daß auf mögliche Unfälle hinweist, zu 90 % nach 2 - 3 km auftauchen. Wir sind dementsprechend aufmerksam.

Die Landschaft ist wunderschön, wir sehen hin und wieder Gehöfte, Häuser aus Holz, fahren bei Häademeeste von der Via Baltica runter und stoßen auf einen Konsum, kaufen Getränke und Nüsse und irgendwelche Backwaren. Von der Mentalität her erinnern die Menschen uns hier schon an Norweger. Wir fahren durch den hübschen Ort über einen Kiesweg nach Kabli, einem Ort, der auch am Rigaer Meerbusen liegt und mit seinem seichten Strand und dem warmen Wasser ein beliebtes Urlaubsziel ist. Das ließ sich im Moment erst mal schwer vorstellen - aber wir waren ja auch noch nicht in der Saison. Doch  die Sonne scheint, der Flieder blüht ....

Wir passieren den Grenzübergang nach Lettland - es ist heute auch auf der Gegenseite weit und breit kein Beamter zu sehen, der irgendwelche Kontrollen durchführen könnte. Wir machen noch einmal Halt bei Vitrupa.

In Lettland wird dann doch etwas flotter gefahren als in Estland. Langsamere Fahrzeuge fahren sehr weit rechts, um das Überholen zu erleichtern. Alles in allem werden die Verkehrsregeln (durchgestrichene Linie) sehr flexibel gehandhabt. Die Via Baltica führt uns durch Bauska, in dessen Nähe sich das Schloß Rundale befindet, das wir später auf der Rückreise besichtigen werden. In Bauska gibt es die größte Brauerei Lettlands und das Bier schmeckt wirklich  gut. Nach 14 km beginnt Litauen, wir fahren einfach „über die Grenze“. Kurz nach der Grenze stoßen wir auf eine sehr gute Raststätte (Raststätten und Tankstellen sind rar auf der Via Baltica, der Verkehr ist einfach zu gering), die sich in der Nähe von Pasvaly befindet und den netten Namen „Restaurant 19 km“ trägt. Hier müssen wir erst einmal mit der Karte zahlen, wir haben noch kein litauisches Geld. Sie werden erst 2015 den Euro einführen. Diese Abbuchung vom Konto hat uns später  Kopfschmerzen bereitet, wir konnten sie wegen des Namens nicht gleich zuordnen. Das Restaurant bietet Kaffee, Gemüse und Salat - das Essen kommt unserem Geschmack entgegen. Und man spricht  dort auch deutsch.

Es sind noch 188 km nach Vilnius - die Landschaft scheint sich zu ändern, wir sehen endlose Wiesen, keine Gehöfte, es ist wieder leer auf der Strecke - wir fahren jetzt auf einer Autobahn, das erlaubte Tempolimit ist auch etwas höher - allerdings ist das Navi oft nicht auf dem Laufenden - es gibt Zäune, die Elche am  Überqueren der Autobahn hindern sollen. Hier gibt es auch Wendepunkte auf der Autobahn, bei dem geringen Verkehr ist das auch eine billigere Alternative zu Brücken. Die Radarüberwachung ist sehr eng. Aber die Straßen sind trotz des Wochenendes leer.

Memel Litauen

Wir haben in Vilnius kein Hotel gebucht, müssen also fragen und suchen. Es dauert bis wir fündig werden, dafür ist der Parkplatz dann in der Nähe. Während Günter unsere Siebensachen zusammensucht (auf dem Parkplatz) unterhalte ich mich mit der jungen Frau in der Rezeption. Sie hat Deutsch in der Schule gelernt und fand das gar nicht so schwer. Ihr Englisch allerdings ist auch sehr gut.

Das Hotel ist sehr angenehm. (69 €/Zimmer). Wir holen uns vom Automaten etwas Geld, später stellte sich heraus, daß es dann doch zu viel war und Günter kann den Rest  in Lettland zurück tauschen. Die Sonne scheint, überall ist was los, überall junge Leute, manchen kamen in Trachten und beim Bummel durch die Stadt hören wir immer wieder Russisch. In einem französischen Restaurant werden wir „deutsch“ bedient - irgendwie wirkt auch diese Stadt sehr weltoffen. Und es ist wieder hell - die ganze Nacht hindurch.

Heute haben wir 625 km zurückgelegt.

Memel - der Brunnen mit dem Ännchen von Tharau -  Klicken auf’s Bild führt zu den Fotos von Litauen

5. Tag - Sonntag, der 1. Juni

Es regnet und es weht ein frischer Wind. Nach einem  reichlichen Frühstück brechen wir mit dem Auto noch mal zu einem „Stadtbummel“ auf, wollen uns noch 2 Kirchen anschauen. Vorher spreche ich die junge Frau an der Rezeption noch einmal an auf das viele Russisch auf der Straße. Und sie meinte, ihre Freundin aus Kaunas würde es ebenso empfinden: Russisch, Polnisch, aber kaum Litauisch. Aber es handelt sich halt um die Hauptstadt des Landes. Wir fahren zur St. Anna-Kirche. Die gotische Backsteinfassade der zwischen 1495 und 1500 erbauten Kirche leuchtet in prächtigem Rot  und gilt als eine der schönsten Kirchen der Stadt. Zusammen mit der benachbarten Bernhardinerkirche  und dem anliegenden Kloster bildet die St. Anna-Kirche den gotischen Winkel der Hauptstadt. Heute ist Sonntag und man geht mit Kind und Kegel zum Gottesdienst. Die Kirchenmusik trägt volksliedhaften Charakter. 

In Vilnius sind im Gegensatz zu Tallin die touristisch interessanten Bauten über die Innenstadt verteilt, was ein besseres Gefühl für das Leben in der Stadt an sich gibt. Am Vortag sind wir auf dem Burgberg gewesen, von dem aus man einen schönen Blick auf die Stadt hat. Besonders beeindruckend ist die Kirche des Heiligen Geistes, deren im 18. Jahrhundert  restauriertes Interieur unter der 47 m hohen Kuppel zu den schönsten Litauens zählt. Sehenswert sind vor allem die Orgel und die 45 Gemälde, teils in vergoldetem Rahmen. Diese   Kirche war auch während der Sowjetzeit geöffnet. Heute wird hier die Messe auf Polnisch gelesen.

Dann gibt es noch die orthodoxe Heiliggeistkirche, die wichtigste orthodoxe Kirche Litauens und Sitz des Erzbischofs, deren Innenraum uns  auch sehr beeindruckt hat .Er ist mit Skulpturen und Schmuckelementen  aus Stuck verziert.  Sowohl die Fresken als auch die altarartige Ikonostase aus Holz und die Kuppel verstärken den Prunk, bedingt durch die Farbgebung in  kräftigem Blau und  Grün. Zur Kirche gehören auch zwei Klöster, die einzigen verbliebenen orthodoxen Klöster im Land. Zu den sakralen Highlights der Stadt zählt zudem  das Tor der Morgenröte, eines der wichtigsten katholischen Heiligtümer Litauens. Von der im 16. Jahrhundert erbauten drei Kilometer langen Stadtmauer sind nur noch vereinzelte Reste 8zum Teil neu aufgebaut) in Vilnius zu sehen, von den ursprünglich neun Toren ist das Tor der Morgenröte als einziges erhalten geblieben. In der Kapelle des Tores ist eine vergoldete Ikone der Barmherzigen Mutter Gottes  zu sehen. Da ihr Wunderkräfte  zugeschoben werden, entwickelte sich die Kapelle zu einem weltweit bekannten katholischen Pilgerziel. Wir kamen gestern erst gegen Abend in die Stadt und so konnte Günter ganz gut noch touristenfrei fotografieren.

Wir verlassen die  Stadt  und sehen nun auch die Seite der Stadt, die den Touristen mehr  oder weniger verborgen bleibt: Bauruinen, aufgelassene Fabriken, runtergekommene Wohnhäuser - und andererseite auch hier in der Innenstadt  teure Autos - vermutlich auch nur als Statussymbole, denn die Straßen für diese Autos sind noch recht dünn gesät.

Unser nächstes Ziel ist die nur 30 km von Vilnius entfernte Wasserburg Trakei, das Wahrzeichen Litauens. Trakei war einst eine blühend Markt- und Residenzstadt; das ist dem Städtchen heute nicht mehr anzusehen. Es liegt malerisch auf einer Halbinsel zwischen drei Seen und die gleichnamige gotische Inselburg ist so imposant, daß sich an Sommerwochenenden vermutlich die halbe Hauptstadt hierher aufmacht. Heute regnet es  und so finden wir dann auch recht schnell einen Parkplatz. Die Inselburg erreicht man über eine lange Holzbrücke. Heute gilt sie als  Historisches Museum - die Anlage erinnert mich an die Kirchenburgen in Siebenbürgen. Die Burg ist für die Litauer auch ein Symbol für die Wehrhaftigkeit ihres Landes gegen die Kreuzritter. Wir verlassen den Ort mit seinen hübschen Holzhäusern in Richtung Kaunas. In Kaunas parken wir im Zentrum und wissen nicht genau, ob und wo wir dafür zu bezahlen hätten. Nun, das wird sich alles noch zeigen…

Auf dem Weg nach Kaunas erwies sich  die Warnung vor hochstehenden Schleusendeckeln als aktuell, hier sehen wir auch zum ersten Mal den grünen Pfeil (DDR).

Wir leisten uns dann in einem Cafe ein Stück Torte und Kaffee, laufen vorher ein Stück durch die Fußgängerzone mit Geschäften und Restaurants und den für Kaunas typischen Telefonzellen, die Hauben tragen.   Kaunas soll die „authentischste litauische Stadt“  sein - über 90 Prozent der Stadtbewohner sind Litauer. Wir schauen uns die um 1400 erbaute Vytautas-Kirche an, die am rechten Ufer der Memel liegt, kurz bevor die mit der Neris zusammenfließt. Im Inneren der Kirche stehen Figuren aus weißem Stein, die sehr beeindruckend wirken. Es könnte sich um die 12 Apostel handeln. Es hat gerade eine Gruppentaufe stattgefunden, eines der Täuflinge trägt eine Haube  der Art, die mir vor mehr als 70 Jahren schon aufgestülpt wurde.  Diese Kirche hat schon viele Hochwasser überstehen müssen.

Es ist immer noch recht frisch und regnerisch, als wir weiterfahren: in Richtung Klaipeda (209 km). Auf der Gegenfahrbahn sehen wir jetzt einen gewaltigen Rückreiseverkehr - die Leute waren vermutlich am Meer und fahren nun zurück in die Städte - es darf sogar 130 km/h gefahren werden. Die Landschaft ist leicht hügelig.

Vilnius Litauen

Vilnius   -  durch Klicken auf das Bild gelangt ihr zu weiteren Fotos von Litauen

In Klaipeda / Memel selbst schauen wir uns erst einmal nur den Brunnen an mit der Ännchen–Statue. Simon Dach, schrieb einst – entzückt von der Braut seines Freundes - das  plattdeutsche Gedicht „Anke van Tharaw“, das von Herder ins Hochdeutsche übertragen wurde und als Lied zu einem Evergreen und deutschem Volkslied wurde. Das Abbild vom Ännchen (ganz stimmt es nicht) steht seit 1912 auf dem Simon-Dach-Brunnen vor dem Theater in Klaipeda - zwar mit Unterbrechungen.

1939 wurde an seiner Stelle eine Hitlerbüste enthüllt, später stand dort ein sowjetischer Panzer. Doch seit 1989 dann ist wieder alles so, wie es sein soll. Kinder plantschen im Wasser des Brunnens und sobald Touristen auftauchen, taucht auch der  Verkäufer einer deutschsprachigen  Zeitung auf. Nach uns kam ein Bus - ich denke mal, da hat er wohl mehr Erfolg als mit uns, denn nach Klaipeda fahren  vermutlich hauptsächlich Deutsche.

Wir fahren jetzt noch die 46 km bis nach Nida und finden dort eine nette kleine Pension im typischen Nida-Blau mit einer deutschsprechenden Vermieterin, die uns eine sehr gemütliche Dachstube aus hellem Holz anbieten kann. Zum Essen gehen wir in Richtung  Strand - im Restaurant sitzt eine deutsche Gruppe. Nach dem guten und preiswerten Essen nur ein kurzer Spaziergang - es ist zwar hell, aber kalt.

Heute sind wir 400 km gefahren.

 

6. Tag - Montag, der 2. Juni

Wir frühstücken wenige Schritte entfernt von der Unterkunft in einem Hotel, das eindeutig aus der Sowjetzeit stammt. Wir unterhalten uns noch mit der Vermieterin, die am folgenden Tag nach Berlin fahren wird, wo sie vermutlich auch ein Zuhause haben, denn der georgische Mann und das lettisch und georgisch sprechende kleine Mädchen sprechen ebenfalls deutsch. Zum Saisonbeginn im Juli werden sie sicher wieder zurück sein, denn dann ist in Nida alles ausgebucht.

Mitte des 19. Jahrhunderts waren es die Deutschen, die die Schönheit von Nida an der Kurischen Nehrung entdeckten, zu Beginn der 1990-er Jahre waren es erneut deutsche Urlauber , die dem Tourismus an den „zwei Meeren“ einen Schub verpassten. Wie uns die Wirtin erzählte, waren auch viele ehemalige Königsberger darunter, die noch einmal ein Stück alter Heimat sehen wollten. Zu DDR-Zeiten gab es die Reiseangebote nicht, da gehörte das Gebiet ja schon zum Grenzgebiet. Zudem hätte man über die Ostsee versuchen können, das eigene Paradies zu verlassen.

Die Kurische Nehrung – eine 100 km lange Landzunge - ist der berühmteste Nationalpark des Baltikums. Die Hälfte ist litauisches Staatsgebiet, der südliche Teil gehört zur Russischen Föderation. Die Nehrung trennt das stille Haff von der stürmischen Ostsee. Sie ist zwischen 380 m und 2,8 km breit und UNESCO Welterbe.

Wir laufen noch ein Stück zu einem Aussichtspunkt auf den Sanddünen, stoßen auf ein paar Radler auf Ausflugstour, schauen auf die Dünen und das Haff und dann auch auf die Ostsee, die recht stürmisch ist, da ein rechter Wind geht. In  Nidda und den anderen Ortschaften darf nur an schon bebauten Flächen gebaut werden und dann nur im Stil der Siedlungen, es sind dies Holzhäuser, natürlich größer als die alten, aber schön anzusehen. Es ist zwar kalt, aber der Flieder blüht trotzdem und duftet auch erwartungsgemäß.

Wir fahren durch Pervalka, das laut Reiseführer mit 40 Einwohnern und 11  denkmalgeschützten Häusern der kleinste Ort auf der Nehrung sei. Er entstand, als die Bewohner umliegender  vom Sand verschütterter Dörfer hier einen Versuch unternahmen, sich dauerhaft anzusiedeln. Wie immer erhöht sich die Einwohnerzahl deutlich im Sommer - durch Urlauber und Saisonarbeitskräfte. Der Ort ist von pittoresken Fischerholzhäusern geprägt, von denen vermutlich die meisten im Sommer Ferienhäuser sind. Hier sind auch EU Mittel eingesetzt worden. Uns gefällt es hier ausnehmend gut. Weiter geht es über die Straße,  die die einzige Verbindung zwischen Klaipeda und Königsberg darstellt, an Juodkrante vorbei, das zwischen den Kriegen wohl auch die Lieblings-Sommerfrische der Deutschen aus Klaipeda gewesen war.

Am Fähranleger wird gebaut, wir müssen warten, die Bauarbeiten tangieren auch das Häuschen des Kassierers, so lässt man alle Fahrzeuge kostenlos übersetzen. Günter hätte es erst noch mit dem Ticket vom Vortag versucht.

Unser nächstes Ziel ist heute Palanga. Im Winter hat der größte litauische Badeort 17.600 Einwohner, an Sommerwochenenden 200.000. Die Saison ist kurz und heftig. Von Ende Juni bis August soll hier das wilde Leben toben, dann kehrt Ruhe ein. Die langen weißen Sandstrände der Ostsee, die Dünen, die saubere Luft und die duftenden Kiefernwälder werden jährlich von mehr als 3 Mio. Touristen, Urlaubern und Patienten besucht. Wir laufen die Promenade entlang, die zum Strand führt.

Da wir noch litauisches Geld übrig haben, gehen wir essen in eine Art Fast Food Restaurant, bekommen aber sehr schmackhafte Essen vorgesetzt. Günter seine Plinis und ich nun endlich kalten Bortsch.

Wir überqueren die Grenze zu Lettland und fahren in Richtung Liepaja, einer alten lettischen Stadt, gelegen an der östlichen Ostsee zwischen dem Meer und dem Liepaja-See. Als erstes schauen wir uns nach dem Hotel um, das  im Reiseführer steht, dem Hotel Roze, auf einer stillen „Gasse „gelegen, 100 m vom Strand entfernt, am Strandpark gewissermaßen. Der Strandpark – ein 3 km langer Park mit 112 verschiedenen Baum- und Buscharten. Das Hotel ist so gut wie leer, parken können wir im Hof des Hotels, das auch einen wunderschönen Garten hat. Wir lassen uns noch sagen, wo man einigermaßen gut essen kann und machen uns wieder auf zum Stadt-Trekking.

Liepaja - heute die drittgrößte Stadt Lettlands mit eisfreiem  Hafen zur Ostsee, Badeort und Garnisonsstützpunkt - zuletzt der sowjetischen Streitkräfte. Mitten durch die Stadt fließt der Handelskanal, der den Liepaja-See mit der Ostsee verbindet. Wir waren an der Mündung des Kanals, sahen viele Bade- und Ferienhäuschen, deren verblichener Glanz nur durch das Fehlen der Badegäste ins Auge fällt. Der kilometerlange Strand - bis zu 70 m breit - bietet einen extrem feinen Sand, der im Russischen Reich ohne  weitere Bearbeitung für die Herstellung von Sanduhren genutzt werden konnte. Warm ist es in der Tat noch nicht. Bei 15.3 Grad Lufttemperatur beträgt die des Wassers 11 Grad.

Das Stadtbild ist bis heute maßgelblich   vom Wirken des deutschen Architekten Max Paul Bertschy geprägt, der unter Schinkel seine Ausbildung absolvierte. Liepaja wird auch die Stadt der Musik genannt - es sind Noten auf den Fußwegen, die zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt führen. Wir geraten an ein Informationszentrum, das reichhaltiges Material anzubieten hat. Es wird deutsch gesprochen. Wir schauen uns die evangelische Dreifaltigkeitskirche an, deren Orgel noch heute zu den größten der Welt zählt. Leider haben sie keine  entsprechenden CDs anzubieten. Auch dort wird deutsch gesprochen - Informationstafeln zur Geschichte der Stadt und der Kirche in deutsch - das wundert uns doch sehr. Diese Kirche ist das geistliche Zentrum der Diözese Liepaja und eine Heimat für evangelisch-lutherische Gemeinden, die lettische und die deutsche. In der Kirche fällt eine Spielecke für  Kinder ins Auge - so kommen sie gut durch den Gottesdienst.  Im Internet finde ich dann den Hinweis auf ein Deutsches Begegnungszentrum, das aus der ehemaligen Deutsch-Sowjetischen Freundschaft hervorgegangen ist - nach der Wende. Noch zur Sowjetzeit wurde Deutsch in der Schule angeboten, allerdings galt auch Liepaja als Grenzstadt und war bis zur Wende gesperrt für Ausländer.

Die St. Anna-Kirche ist das älteste Gotteshaus der Stadt. Bemerkenswert ist der monumentale Holzaltar aus dem Jahre 1697. Er ist fast 10 m hoch und etwa 6 m breit.

Wir sind spät dran, die Markthalle hat gerade geschlossen. Wir essen in dem Restaurant, das uns vom Hotel empfohlen wurde - im Hintergrund ertönt Schlager bzw. Popmusik, aber recht dezent - wir sind über lange Zeit  die einzigen Gäste und Günter macht sich wie so oft Gedanken über die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens.

Wir bummeln noch durch die Stadt - es ist ja hell. Viele alte Holzvillen, viele dem  Verfall preisgegeben - das Haus von Richard Strauß wird zum Verkauf angeboten.

Heute sind wir 190 km gefahren.

Litauen  40

7.Tag  -  Dienstag, der 3. Juni

Heute in der Früh Gewitter mit echtem Wolkenbruch, die Kanalisation schafft es nicht mehr, das Wasser, das aus  dem höher gelegenen Stadtteil durch die Straße fließt, aufzunehmen. In sehr kurzer Zeit steht die Straße zwischen Hotel und Park unter Wasser, das auch in Garten und Hof fließt, wo das Auto steht. Wir  warten. Bei Regen auf den Straßen sind die Schlaglöcher schwer einzuschätzen. Günter fährt  zum alten Kriegshafen, die Anlage stammt noch aus der Zarenzeit. Bis zur Wende war der Kriegshafen ein separates Stadtviertel mit orthodoxer Kirche, mit militärischen Bauten, einem Gefängnis (bis 1997 in Betrieb)  und einem  System aus  festungsartigen Schutzanlagen und somit Sperrgebiet für Zivilisten. Der Kriegshafen nimmt im Norden der Stadt etwa ein Drittel des Stadtgebietes ein.

Unser Ziel ist heute Rundale mit dem Barockschloß. Wir fahren durch das Zemgale, den Süden Lettlands, die Kornkammer des Landes, eine fruchtbare landwirtschaftliche Nutzfläche - von hier stammen die meisten Lebensmittel und landwirtschaftlichen Produkte. Die Getreidefelder sind groß, viele kleine Flüsse fließen durch die Region, die auch reich ist an alten Gutshäusern, Schlössern und Burgbergen. Wir fahren also jetzt über Land - die noch nassen unbefestigten Straßen sind noch nicht staubig, ein Hase springt vor uns im Zick-Zack, Störche stelzen über die Wiesen, Seen und Flüsse garantieren vermutlich für genügend Futter. Jetzt scheint auch die Sonne wieder. Günter hält bei Nigrande, das Kirchlein ist verschlossen, der Friedhof interessant. An vielen Gräbern stehen Bänke oder gar kleine Tische, manche sind von einem kleinen Zaun umgeben. Das kenne ich von Moskauer Friedhöfen aus der Zeit vor der Wende, als Grabstätten noch nicht so teuer waren. So können Angehörige Geburtstage und andere Festtage auch am Grab feiern, ohne hungern oder dürsten zu müssen. Was uns schon aufgefallen war: die Friedhöfe liegen oft so richtig  im Wald, ohne daß wir irgendwo Dörfer oder zumindest  die sicher vorhandenen  Gehöfte sehen.  Wir fahren weiter durch eine idyllisch wirkende Gegend, die wenigen Gehöfte  sie sind geschützt durch Bäume und Büsche, mittlerweile staubt es gewaltig, die Straße ist trocken. Günter  fährt einem braunen Wegweiser folgend zu einem Museum  der besonderen Art. Dem Hinweis konnte ich entnehmen, daß es sich vermutlich um Bücher handeln könnte… Eine ältere Frau zeigte uns in ihrem Elternhaus … Bücher, ich sah dort auch ein Buch von Kästner, Räume voller Bücher, die Küche der Eltern… Ich musste dann ein paar Worte ins Gästebuch schreiben, Deutsche waren  in den letzten Tagen nicht vorbeigekommen. Das Haus muß aber trotzdem bekannt sein - so war es zumindest den aktuellen Einträgen zu entnehmen.

Am Nachmittag kommen wir im Ort Rundale an.  Günter hatte mithilfe seines Tabletts ein sehr hübsches kleines Hotel entdeckt und wir bekamen ein sehr gemütliches kleines Zimmer - alles in weiß und unterm Dach. Zum Schloß Rundale ist es nicht weit. Das Schloß Rundales pils ist das größte Barockmuseum des Landes. Es war die Sommerresidenz eines Herzogs von Kurland, der eine einflussreiche Position im Russischen Reich hatte. Gebaut wurde das Schloß in den Jahren von 1736 bis 1740 mit  weitläufigen Garten- und Parkanlagen nach Entwürfen des Architekten Rastrelli, der u.a. auch den Winterpalast in St.Petersburg entworfen hatte. Die Letten nennen das Schloß „Klein Versailles“ weil es nach französischem Vorbild mit drei Flügeln, herrschaftlicher Treppe und Galerien angelegt wurde. Es beeindruckt auch durch die liebevolle Restaurierung der Räume, zumeist im Stile des Rokoko. Der Goldene Saal erinnert natürlich an St. Petersburg. Wir haben dann am Schluß noch die long route gewählt, dh ein paar Zimmerchen mehr, die aber allein und ohne überlegen zu müssen, wie man den Gruppen entkommen könnte. Im Park wollen wir uns dann noch einen  Kaffee genehmigen, aber die beiden Cafes schließen gerade- es ist 17 Uhr und wir sind halt noch nicht in der Saison. So gehen wir zum Essen in ein kleines Restaurant, in das Günter vorher schon einmal rein geschaut hatte und das einen ganz tristen Vorraum hat. Aber das Essen, was sie uns zubereiten, ist vortrefflich. Günter meint, die Pilzsuppe wäre die beste seines bisherigen Lebens -die Kellnerin meint, das läge an der Sahne, wir denken aber eher an den wirklich frische Pilzen. Auch mein vegetarischer Reis ist mit viel Liebe angerichtet worden. Aber auch hier sind wir im Moment die einzigen essenden Gäste. Es ist sonnig draußen und natürlich auch noch  hell bis in die späte Nacht hinein. Ich höre dann des öfteren noch ein Glockenspiel, vielleicht kommt es vom Schloß…

Wir waren heute 221 km unterwegs.

8.Tag - Mittwoch, der 4. Juni

Wir frühstücken in einem kleinen Raum mit Blick auf einen Weiher und einen gepflegten Park. Auch hier ist alles in Weiß gehalten. Im Hotel  habe ich wieder ein Buch von Kästner  entdeckt.

Heute geht es wieder  in Richtung Riga, vorher wollen wir uns noch das Schloß Jelgava anschauen. Bei der Einfahrt über die Lielupe-Brücke sieht man als erstes das Schloß Jelgava, in dem heute  neben einem Museum die lettische Landwirtschaftliche Universität untergebracht ist. Brände und Kriege haben das 1772 nach Entwürfen von  Rastrelli vollendete Schloß über die Jahrhunderte nahezu komplett zerstört. In den Jahren der sozialistischen Sowjetrepublik wurde das Schloß - allerdings nicht originalgetreu - wieder aufgebaut. Es befindet sich jetzt auch ein Hotel in einem der Flügel, das ist natürlich schön anzusehen wie auch die Parkanlage mit dem Fluß Lielupe.

Nach 44 km gut in Riga angekommen - ein möglicher Parkplatz ist auch ganz in der Nähe - wir können über die Tage hinweg auch immer wieder mal nachschauen, ob der VW noch dort steht. Das Zimmer im Hotel ist eine Zumutung, ein dunkler Schlauch, die Betten hintereinander, aber so kurz vom Schluß der Reise ist das auch nicht mehr wichtig, wir sind ja eh die ganze Zeit unterwegs.

Wir bummeln durch die Stadt, ruhen uns aus im Park am Kanal, der künstlich angelegt wurde, schauen einer Frau zu, der es gelingt, die Spatzen so zu füttern, daß einer sich sogar auf ihre Hand traut, ein anderer ausgewachsener Spatz füttert seinen Nachwuchs, der auch schon recht gut bei Kräften zu sein scheint. Fast um die ganze Altstadt zieht sich eine Grünanlage, die auf dem ehemaligen Stadtwall gebaut wurde,  der Wassergraben wurde dabei erhalten. Auch hier hängen an einer  kleinen  Brücke über den Kanal Hunderte von Schlössern.

Wir freuen uns im Nachhinein, daß es uns gleich am ersten Tag gelungen war, ein Orgelkonzert im Dom zu hören. In der Stadt ist natürlich viel los, viel Musik für junge Leute, ein Russe singt Trauriges zur Gitarre, ein anderer spielt Akkordeon , er trägt eine Sonnenbrille, blind ist er aber nicht. Gegenüber vom Blumenmarkt singt ein Sänger eine Arie aus „La Traviata“, vor der Freiheitsstaue lässt man sich fotografieren. Wir gehen über den Zentralmarkt - oder auch als “Russenmarkt” bekannt, der unweit des Hauptbahnhofes / Busbahnhofes gelegen ist. Es ist einer der größten Lebensmittelmärkte Osteuropas, der belebteste und lebhafteste Platz der ganzen Hauptstadt, ja des ganzen Baltikums. es sollen täglich 80.000 bis 100 000 Menschen drüber gehen. Die Hallen des Marktes erinnern an Flugzeughangars. In den Hallen wurden früher  deutsche Zeppeline gebaut. Während in den Hallen die großen landwirtschaftlichen Betriebe und die Genossenschaften ihre Theken haben, verkaufen draußen vor den Hallen die kleinen Erzeuger, die Bauern und Hausfrauen. Heidelbeeren und Pilze kommen aus dem Wald, Erdbeeren, Himbeeren, Stachelbeeren, Tomaten, Gurken und Blumen aus dem eigenen Garten. Es duftet vor allem nach Erdbeeren, die gerade wegen des langen lettischen Winters, in dem sie ein wenig Frost abbekommen, ein volleres Bukett entwickeln. Sie sollen zu den besten der Welt zählen. Allerdings die, die Günter erwischt hatte, taugen nicht viel. Das Gedränge ist erheblich, es kommen gegen Abend immer mehr Leute zum Markt.  Und dabei ist mir aus dem Rucksack die Bauchtasche mit EC Card, TK Card und Führerschein, Hustenbonbons und einem Akku für Günters Foto nebst 2 Euro gestohlen worden. Nachdem wir  endlich ein Cafe gefunden hatten, sah ich sofort, daß der Rucksack offen war - aber es war das nicht das erste Mal, doch diesmal fehlt dann doch echt was. Wir konnten im Hotel die Karte sofort  telefonisch sperren lassen - die Nummer hatte ich ja dabei. An Abend haben wir dann gegenüber den Bremer Stadtmusikanten  ein kleines Lokal entdeckt - man sprach nur Englisch.  Leute standen in den Startlöchern, um hier einen Platz zu ergattern. Da sehe ich auch, wie ein junger Mann einem anderen recht exotische Blumen schenkt - vermutlich zum Geburtstag. Das kann ich mir bei uns noch nicht so vorstellen, daß Männer sich Blumen schenken. 

Heute mussten wir nur noch 87 km fahren.

9.Tag  -  Donnerstag, der 5. Juni

Lettlands Hauptstadt ist mit rund 710.000 Einwohnern die größte Stadt im Baltikum und auch dessen heimliche Hauptstadt. Sie liegt an den Ufern der Daugava, nicht weit vom Rigaer Meerbusen entfernt. „Die alte Hafenstadt mit ihren berühmten Jugendstilhäusern  und ihrer gut erhaltenen historischen Altstadt vereint den spröden Charme des Nordens mit weltoffenem südlichen Flair“ (aus dem Reiseführer).  Natürlich sind es auch die taghellen Nächte, die dem Leben in der Stadt einen ganz besonderen Reiz verleihen - zumindest für den Fremden. Die Nächte in einem Hotel der Innenstadt sind unter Umständen etwas kurz, viele Rockmusiker spielen solange, bis der letzte Gast geht - aber das gehört dazu und wird wohl im Winter dann wegfallen. Es hat geregnet in der Früh, was unserem leicht staubbedeckten, aber ohnehin grauen  Auto gut getan hat. Das Frühstücksangebot im Hotel ist reichlich, es schmeckt aber nach  nichts. Am Tag drauf sehen wir, wie russische Neureiche - vermutlich bildungsferne Eltern und ihr Sohn - Würste, Rührei und vieles andere mehr, was sie sich gleich am Anfang auf die Teller geladen hatten, zurückließen - zusammen mit dem Obst, was sie sich vorsichtshalber auch gleich gegriffen hatten.

Wir gehen heute als erstes in das Okkupationsmuseum, das in einer beeindruckenden Ausstellung den Terror sowohl des nationalsozialistischen als des kommunistischen Regimes  gegen die Bevölkerung thematisiert. Anschließend geht es wieder zum Zentralmarkt. Wir waren übriges auch auf einem anderen “Russenmarkt”  am Rande eines Parkes, auf dem verarmte Russen Billigware für verarmte Russen anboten. Ich frage auf dem Zentralmarkt eine Frau an einem Stand nach einer Art Polizeistation  bzw.  einem Fundbüro, da ja die Möglichkeit bestand daß der enttäuschte Dieb die Bauchtasche, die so wenig Greifbares für ihn barg, gleich wieder irgendwo entsorgt haben könnte. Sie fragt die nächste Standlfrau und die weiß, daß und wo eine Polizeistation zu finden ist. Die Beamtin - sie ist so  recht eine resolute Russin sowjetischen Zuschnitts - ist gerade in ein Telefongespräch verwickelt. Als ich ihr das Problem vortrage, fragt sie gleich, ob wir auch die Karte haben sperren lassen…   nein, gefunden wurde nichts und die Telefonnummer dazulassen machte  ja bei unser Abreise am nächsten Tag nun auch nicht viel Sinn. Auf der Rückseite des Marktes sehen wir alte Speicher. Wir laufen ein Stück die Moskauer Straße entlang, die durch die “Moskauer Vorstadt”  führt. Hier ließen sich einst die Altgläubigen nieder, später kamen Handwerker und Kaufleute und viele davon auch jüdischen Glaubens. So entstand hier einst eine russisch-jüdische Siedlung. Und so wie die Russen früher für das Entladen der Schiffe zuständig waren, so prägten sie später das Geschehen in und um die Markthallen. Von weitem werfen wir einen Blick auf die Lettische Akademie der Wissenschaften, ein von den Sowjets in den 50-er Jahren im Zuckerbäckerstil erbautes Hochhaus, von dessen Turm, 108 m hoch, man allerdings einen sehr schöne Blick auf die Altstadt und die Daugava haben soll. Wir gehen zurück zum Markt, schauen uns die Textilangebote an, Günter kauft Socken aus Leinen und genehmigt sich zwei Salzgurken vom Faß. Auch Kwass wird angeboten, erinnert an meinen Versuch in Bulgarien.

Nach einer kurzen Siesta im Hotel gehen wir wieder los. Kommen an einem Jazzkonzert im Freien  vorbei. Rikschafahrer fahren mit Musik, die Stadt lebt - zum Glück scheint auch wieder die Sonne. Vor der St. Petri-Kirche steht eine Schlange von jungen Leuten, zum Teil recht extravagant und sehr chic gekleidet, ein junger Mann mit Blumenkranz und eine Art langem Hemd fällt auf (mir zumindest) - vermutlich hat er die Mitsommerwende schon vorweg genommen. In der Kirche finden im geräumigen Kirchensaal jetzt auch Konzerte und Kunstausstellungen statt. Vor der Petrikirche bieten ein Frau und ihre Tochter selbstgefertigte Puppen in lettischer Tracht an. Ich frage russisch nach dem Preis und sie sprechen mit uns…deutsch. Die Mama kann es und die Tochter war unlängst 5 Monate in Berlin bei einer Familie - zum Lernen.  Ach ja und die Bettlerin, die in der argen Kälte vor 10 Tagen schon ihre Gesänge abgespult hat, ist auch wieder da und kann gewissermaßen  als Orientierungshilfe dienen. Sie muß  unwahrscheinlich abgehärtet sein - wie alle  in Riga. Wo wir Pullover und Jacken brauchen, gehen die jungen Leute schon mit nackten Beinen und kurzärmelig daher.

Ein ausgesprochen interessantes Gebäude ist die neue Nationalbibliothek. An dem einen Ufer der Daugava steht die Burg der deutschen Ordensritter und am anderen die „Burg des Lichtes“., ein pyramidenförmiges Gebäude aus Glas.  „Die neue Nationalbibliothek ist das architektonische Highlight ganz Lettlands. In der Finanzkrise schien es als würde die Bibliothek nie fertig werden, aber gerade noch rechtzeitig zum Beginn des Kulturhauptstadtjahres 2014 hatten es die Letten dann doch geschafft. Zur Eröffnung dachten sie sich ein schönes Zeremoniell aus. So wie eine Menschenkette im August 1989 Vilnius, Riga und Tallin verband, so wanderten die Bücher aus der alten Nationalbibliothek im historischen Zentrum nun von Hand zu Hand in die neue Bibliothek“. (Aus: Gebrauchsanweisung für das Baltikum/Sabine Herre). Am Abend kam ich an einer Gruppe Österreicher vorbei, die sich darüber unterhielten, daß sie den Zentralmarkt gar nicht erst besuchen wollten, da sie von drei Einheimischen vor Taschendieben gewarnt worden waren.

Ein wirklich schöner Tag geht heute zu Ende.

Jurmala - Badeort bei Riga

Jurmela - breite Badestrände bei Riga  - durch Klicken auf das Bild gelangt ihr zu den Fotos von Litauen

10. Tag - Freitag, der 6. Juni

Heute ist Abreisetag. Das Flugzeug geht erst am Nachmittag, so haben wir noch genügend Zeit, nach Jurmala zu fahren. 25 km von Riga entfernt und von Jurmala aus ist es dann zum Flughafen auch nicht mehr weit. Jurmala, der größte Kurort des Baltikums besteht aus 15 Orten, die zusammen eine  Strandlänge von 33 km haben. Der Strand wird gesäumt von Kiefernwäldern und feinsandigen Dünen mit weißem Quarzsand. Das Wasser ist flach und erreicht im Sommer eine Temperatur von 19 Grad. Man kann Jurmala auch mit dem Zug erreichen, was auf jeden Fall keine schlechte Idee ist. Wir wissen, daß wir einen Euro Eintritt zu zahlen haben, ordnen uns aber auf Grund unzureichender Hinweise  falsch ein, sind auf der Spur für die Fahrzeuge mit Permit und werden natürlich angehalten und von einer sehr energischen Beamtin aufgeklärt. Günter bekommt die einmalige Chance, an einem Automaten 1 Ticket zu ziehen, über dessen Gültigkeit wir noch nicht so recht Bescheid wissen. Das muß ich erst einmal mithilfe eines Wörterbuches klären. Würden  wir ein zweites Mal auf der falschen Spur fahren, hätten wir 55 Euro zu zahlen. Das alles wurde in sehr energischem Deutsch vorgetragen - da schimmert schon noch ein bisschen die alte Sowjeterziehung durch. Nun denn, wir fahren weiter, erst einmal auf einer nicht sehr schönen Straße, kommen dann doch zum Parkplatz, wissen wieder nicht, ob und wie man das Parken zu bezahlen habe, ob das statt eines  Permits gezogene Ticket da auch Gültigkeit hat. Auch hier sollte man eine Parkuhr ins Auto legen - ich hab es mir notiert für das nächste Leihauto. Wir hatten nie drauf geachtet

In Finnland zahlt man für eine fehlende Parkscheibe 60 Euro Strafe. Ich gehe mal davon aus, daß dort die Gehälter höher sind als in Lettland, ist aber trotzdem heftig.

Die lettische Regierung hatte während der Wirtschafts- und Finanzkrise großzügigen Investoren  aus Nicht-EU-Ländern ein Schengenvisum versprochen und so sollen sich über 7.000 Russen, Ukrainer, Kasachen und Chinesen in Lettland niedergelassen haben. Und viele von ihnen kauften sich ein Sommerhaus in Jurmala. Was durchaus nachvollziehbar ist.    Laut Reiseführer soll es aber nicht zu architektonischen Entgleisungen  kommen, Villen und Hotels dürfen eine bestimmte Höhe nicht überschreiten. Insgesamt sollen wohl 4.000 alte Holzhäuser registriert worden sein; muß eines wegen maroder Substanz  abgerissen werden, wird es nach alten Plänen originalgetreu wieder aufgebaut. Allerdings, wenn man liest, daß ein Milliardärsclub aus Schanghai ankündigt, daß für 25 Millionen Euro ein neuer Yachthafen gebaut werden soll…

Jetzt allerdings ist es noch richtig schön - der sehr flache Strand ist ideal für kleine Kinder, die sehr weit rein laufen können. Die Möwen, die im Wasser laufen, sehen aus, als würden sie übers Wasser gehen. Es sind schon einige wenige  Leute am Strand  - die Tatsache, daß wir die Strände fast immer leer gesehen haben, hinterlässt einen sehr nachhaltigen Eindruck von der Schönheit der Landschaft. Wir laufen die  Flaniermeile mit ihren historischen Holzbauten entlang, vorbei an Cafes und Restaurants, kleinen Hotels. Finden ein nettes Restaurant und lassen uns noch einmal nett bedienen. Die Kellnerin wundert sich, daß ich Russisch sprechen kann - ich denke mal, daß sich hier hauptsächlich wohlhabende Russen bedienen lassen können. Die Portionen sind gewaltig.

Zurück zum Parkplatz, der jetzt vollgeparkt ist, auch Busse parken hier, allerdings ist direkt über die Straße auch eine Haltestelle der Bahn, mit der dann die Rigaer wohl kommen – mit ihren Picknickkörben und den Badeutensilien. Vielleicht aber wollen sie einfach nur am Strand sitzen und schauen…  Wir müssen nun endgültig zurück, Günter tankt noch einmal und dank der Daten, die er zu Beginn der Fahrt ins Navi eingegeben hat, finden wir ganz schnell zum Parkplatz zurück. Die Übergabe verläuft problemlos, ein Licht brennt nicht - sie haben zum Glück, wie auch in Norwegen,  das Licht an das  Zünden des Motors gekoppelt, weil man ja vor Ort  immer mit Licht fahren muß. Der VW Polo war eines der besten Leihwagen die wir hatten - mit ordentlichen Ablageflächen…

Wir sind heute noch einmal 70 km gefahren.

Wir fahren mit dem Shuttelbus, der diesmal schneller vor Ort war, zum Flughafen und haben …Zeit. Günter kann die Bordkarten elektronisch ausdrucken lassen, dh. mit Platzreservierung, wir haben ja - wie auf vielen solchen Reisen - nur Handgepäck. Die Maschine  ist in der Tat nicht groß, wir sind vermutlich die einzigen an Bord, die ein vorbestelltes und durchaus schmackhaftes  Essen bekommen, ansonsten verkaufen sie nur Getränke.

Es war eine Reise in Länder, die im Aufbruch sind, viel Westliches übernehmen und trotzdem ihre Kultur zu wahren versuchen, in Länder, die viel unberührt scheinende Landschaft bieten und deren Menschen halt auch mal eine Fremdsprache zu lernen bereit sind, was dem Fremden das Land dann  auch näher bringt.

 

 

Riga Lettland 1

Riga - in der Altstadt   -   durch Klicken auf das Bild gelangt ihr zu den Fotos von Litauen

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  ©  Guenter Knoblauch